Mittwoch, 31. Oktober 2012

4000 Island und Pakse 2.0

Wir melden uns schon wieder aus Pakse! Nach unserem letzten Blogeintrag verliessen wir am folgenden Tag fruehmorgens die Stadt um weiter gen Sueden zu reisen. Unser Ziel waren die 4000 Islands welche sich am suedlichsten Punkt von Laos und somit beinahe schon an der kambodschanischen Grenze befinden.
4000 Islands hat einen wahrlich passenden Namen. Sie befinden sich an der breitesten Stelle des Mekongs und bestehen aus unzaehligen winzig kleinen bis hin zu relativ grossen und bewohnten Inseln. Im Norden Don Khong die groesste Inel und weiter im Sueden Dong Khon und Don Det, zwei kleine und durch eine alte Bruecke miteinander verbundene Inseln.
Ein kleiner heruntergekommener Bungalow mit fingerbreiten Spalten zwischen den Bretterwaenden war fuer die naechsten 4 Tage unser Zuhause. Fuer gerademal 2 Franken pro Person mussten wir uns zwar mit Kakerlaken im Bad zufriedengeben, durften aber auch 2 Haengematten mit Blick auf den immernoch braungefaerbten Mekong in Beschlag nehmen, in denen man wundervoll die Welt an sich vorbeiziehen lassen konnte.
Den ersten Tag verbrachten wir mich Nichtstun, faulenzten in der Haengematte, lasen, tranken Lao Beer, assen Papaya Salat mit Reis und BBQ Chicken und beobachteten das praechtige farbenspiel der im Mekong versinkenden Sonne.
Diese Insel ist so gemuetlich, dass man Gefahr laeuft den ganzen Tag zu faulenzen und so planten wir eine Tubingtour fuer den kommenden Tag. Keine Angst fuer diejenigen die das mittlerweile vom Staat verbotete Tubing von Viang Vieng kennen. Tubing auf Don Det ist so gemuetlich, dass man beinahe dabei einschlafen koennte! Mit einem Longtailboot wurden wir ein paar Kilometer stromaufwaerts gebracht, wo wir und mit einem einzigen Bier und Sonnenbrille ausgeruestet, in den braunen und schlammigen Mekong platschten. In einem aufgeblasenen Gummireifen laesst man sich dann im Schneckentempo flussabwaerts treiben. Vorbei an dem wild bewucherten und mit Palmen gespickten Flussufer trieben wir in der heissen Sonne langsam voran. Spielende Kinder winkten uns zu und schrien aus vollem Hals: "Sawasdee!" um uns falangs zu begruessen.
Den Abend verbrachten wir in einer kleinen Bar am Flussufer, dem einzigen Ort wo nach 20 Uhr ueberhaupt noch Leute anzutreffen sind. Tags darauf hatten wir eine Tour zur Nachbarsinel geplant. Tom und Martijn wollten Kajakfahren ( Haha selber Schuld- 4 Stunden langweiliges Paddeln auf dem traegen Mekong!), wir hingegen wurden mit einem Minituktuk, bessergesagt ein altes klapperiges Motorbike mit selbstgebasteltem Seitenwagen, abgeholt und zur anderen Insel chauffiert. Die an uns vorbeiziehende Landschaft sah aus wie von Kuenstlerhand gemalt. Saftig gruene Reisfelder wechselten sich mit gelben Kornfeldern ab und waren mit kleinen Bauernhuetten und Palmen gespickt. der Fahrtwind war eine willkommene Abkuehlung uns so brausten wir ueber eine holprige Landstrasse zum suedlichsten Punkt der Insel. Von hier aus ging es mit dem Boot zu dem Flussstreifen zwischen Kambodscha und Laos, der Heimat der vom Aussterben bedrohten Irrawaddy Suesswasserdelphine. Vom Boot aus beobachteten wir, wie die Delphine zum Luftholen aus dem braunen Mekong auftauchten, geraeuschvoll Ausatmeten und sogleich wieder unterzutauchen.

Mit einem platten Reifen und dementsprechend gedrosseltem Tempo fuhren wir zum Li Phi Wasserfall, dem am Wasservolumen gemessenen groessten Wasserfall ganz Suedostasiens. Auf einer gigantisch grossen Flaeche donnert hier tonnenweise Wasser zwischen den schwarzen Felsen hinab. Ein Stueckchen nach den Wasserfaellen gab es sogar einen kleinen Sandstrand und so goennten wir uns eine angenehme Abkuehlung im Wasser des Mekongs. Zum ersten Mal seit langer Zeit begann es zu Regnen und hoerten weit entferntes Donnergrollen. Schnell riss die Wolkendecke jedoch wieder auf und die Sonne brannte unablaessig vom Himmel. Zueruck in unserem Bungalow goennten wir uns einen verspaeteten Mittagsschlaf in der Haengematte und beobachteten die 2 Regenbogen die sich weit ueber den Mekong spannten.
Obwohl unsere hollaendischen Freunde von ihrer Kajaktour erschoefpt waren, wollten wir unseren letzten gemeinsamen Abend geniessen. Wir schlugen uns in unserer Stammbar die Baeuche voll, schwelgten in Erinnerungen und tranken Lao Beer. Das zuvor weit entfernte Donnergrollen kam immer naeher und bald setzte ein ueberaus heftiger Regen ein. Der Himmel schien sich ganr nicht dafuer zu interessieren, dass heute eigentlich das Fest zum Ende der Regenzeit gefeiert wurde und schon bald bildeten sich Knoecheltiefe schlammige Pfuetzen. Irgendwann machte die Bar dicht und wir wurden erbarmungslos in den Regen entlassen. Barfuss und mit schlammbedeckten Fuessen erreichten wir unser Bungalow, wo wir uns nach einer tollen Woche zu viert von Tom und Martijn verabschieden mussten. Sie hatten die Insel bereits frueh Morgens verlassen, als wir am naechsten Tag unser allerletztes Fruehstuck am Flussufer goennten, bevor auch wir ein Boot bestigen um uns auf den Rueckweg nach Pakse zu machen.
Gestern Nachmittag waren wegen dem Fest die Strassen in Pakse immernoch Rammelvoll und es gab ueberall Marktstaende. Wir assen den wohl schaerfsten Papayasalat mit heissem Stickyreis und tranken in einem gemuetlichen Cafe einen Icecoffee, gebrueht aus lokalem Bolavenkaffeebohnen. Spaet Abends goennten wir uns abermalsein hervorragendes Rindsfilet und uebernachteten in einem verhaeltnismaessig sehr teueren Hotel, was sich hingegen zum koestlichen Filet ueberhaupt nicht bezahlt machte.
Heute Morgen konnten wir ganz ohne Umstaende unseren Pass mit verlaengertem Visum beim Polizeiposten abholen, bevor heute Nachmittag die lange lange Busfahrt nach Bangkok beginnt wo ich am Samstag Nicole am Flughafen erwarten werde.








 






 


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