Samstag, 27. Oktober 2012

Luang Prabang 2.0, Vientiane, Kong Lo, Tha Khek und Pakse

Sawadee! Wir melden uns aus dem Sueden von Laos und haben jede Menge zu erzaehlen denn die letzten Tage sind wir unheimlich viel unterwegs gewesen.

Wir verbrachten noch einen gemuetlichen Tag in Luang Prabang, assen am Flussufer, erkundeten neue Stadtteile um schlussendlich den Hausberg zu erklimmen ( mit wunderbarer Aussicht auf den Mekong und die Stadt) und noch am selben Abend den Bus nach Vientiane zu besteigen. Wir hatten den VIP Sleeping Bus gebucht der sich auch wirklich als Sleeping Bus entpuppte:  es erwarteten uns Doppelstoeckige Bettreihen, Kissen und Decken. Waeren die Betten nich auf die deutlich kleineren asiatischen Kunden zugeschnitten gewesen heatte man vieleich sogar wirklich gut schlafen koennen. So rumpelten wir im halbschlaf durch die kurvenreiche Strasse, assen um 2 Uhr Nachts eine Suppe irgendwo im Nirgendwo und erreichten nach 10 Stunden Fahrt die laotische Hauptstadt Vientiane. Ein Tuktuk brachte uns vom Busbahnhof ins Stadtzentrum und kurze Zeit Spaeter hatten wir schon im Hotel eingecheckt und goennten uns ein fantastisches Fruehstueck in der JaMa Bakery. Warme Zimtschnecken mit fluessigem Zuckerguss, ein Gaumenschmaus!

Die hektische, ueberfuellte und heisse Hauptstadt haben wir kaum erkundet. Nach einem kleinen Rundgang hohlten wir etwas Schlaf nach und erholten uns im Hotel. Abends schlenderten wir der Promenade am Mekong entlang, vorbei an allerlei Staenden und Kirmesbuden.
Tags darauf verliessen wir Vientiane wieder, zusammen mit zwei sympathischen Hollaendern die im gleichen Hotel untergekommen waren. Nach einigen Stunden und  etlichen Zwischenhalten verliessen wir die Hauptstrasse und schlaengelten uns die Serpentinen in ein grosses, gruenes und von Bergen umrandetes Tal hinab. Weitere Stunden vergingen und mit gerademal 3 Stunden Verspaetung ereichten wir Kong Lo, ein winziges aber niedliches Dorf kurz vor Anbruch der Daemmerung. Die liebenswuerdige Familie welche das Hotel leitete bekochte uns im anliegenden Restaurant und wir schmiedeten zusammen mit den Hollaendern Martijn und Tom Plaene fuer den naechsten Tag. Der Besuch von der sagenumwobenen Kong Lo Hoehle war geplant und so standen wir frueh Morgens auf und nach einem guten Fruehstueck ging es schon los. Gerademal 1 km weiter kauften wir Tickets, wurden mit Schwimmwesten ausgeruestet und folgte den 2 Guides in die Hoehle. Bereits nach wenigen Metern stiegen wir in ein langes und extrem flaches Longtailboot und brausten der Dunkelheit entgegen. Die angenehm kuehle Luft roch ein wenig moderig und schon bald war es so stockdunkel, dass nur unsere Stirnlampen als Lichtquelle dienten und die hoehlenwaende in ein gruseliges Licht tauchten. Teilweise ist die Decke so niedrig, dass man sich beinahe ducken will, kurz darauf ist die bis zu 100m hohe hoehlenwand kaum zu erkennen und man fuehlt sich wie im Hauptschiff einer riesigen Kathedrale. Das Wasser ist so flach, dass sich darin die Waende und der Lichtschein  spiegeln und wird nur von aus dem Wasser ragenden Felsen durchbrochen die wie Zaehne in einem gigantischen Maul wirken. Ab und zu sieht man eine Fledermaus vorbeiflatteern aber ansonsten scheint die Welt still zu stehen. Das einzige Geraeusch ist der laute Motor des Bootes und als wir an einer kleinen Landzunge ankommen und von Bord gehen verstummt auch dieses. Vorbei an hunderten kleinen und grossen Stalagmiten und Stalaktiten die von Scheinwerfern beleuchtet werden wandern  wir immer weiter in die Hohle hinein. Nach einiger Zeit steigen wir wieder auf das bereits vorausgefahrene Boot und brausen wieder durch die Dunkelheit. Ganze 7.5 Km lang, bis zu 50m breit und 100m hoch ist der gigasntische Hoehlenkomplex. Etwas spaeter muessen wir wieder aussteigen, das Wasser ist zu flach und nur ein Guide faehrt mit roehrendem Motor ueber die kleine Stromschnelle und man hoert das Boot ueber den Untergrund knirschen. Kaum wieder im Boot kommt die Ueberraschung, als wir auf der anderen Seite des Berges aus der Hoehle hinausfahren und von der Sonne geblendet die Augen zusammenkneifen muessen. Wir wussten nicht, dass die Hoehle wohl eher ein langer Tunnel ist, sind aber froh ueber den kleinen Zwischenstopp im Schatten der Baeume. Etwas spaeter geht es wieder zurueck in die Hoehle, diesmal fahren wir alle die Stromschnelle hinab, wir schrammen ueber den Boden und es lauft jede Menge Wasser ueber den flachen Bootsrand. Allgemein fuehlt man sich beinahe wie Indiana Jones, zum Glueck fehlen fiese versteckte Fallen und nach knapp 2 Stunden sehen wir zum zweiten Mal den immer heller werdenden Lichtschimmer und schlussendlich spuckt uns die Hoehle wieder ins farbige Leben zurueck. "The mother of all Caves"wie unsere niederlaendischen Freunde sagen, war wirklich ein abendteuerliches Vergnuegen und wird uns noch lange in Errinerung bleiben.
Zurueck im Hotel wollten wir mit dem Tuktuk in die naechstgelegene Ortschaft fahren um von dort aus noch am selben Tag moeglichst weit nach Sueden zu reisen. Allerdings kam alles anders als geplant. Geschlagene 2 Stunden warteten wir bis ueberhaupt ein Tuktuk ueber die verlassene Strasse kantterte und uns mitnahm. Hungrig goennten wir uns am fruehen Nachmittag unser Wohlverdientes Mittagessen nur um dann zu erfahren, dass der naechste Bus erst am kommenden Morgen abfahren wuerde. Wir fanden gluecklicherweise ein Turisteninformationscenter etwas ausserhalb der kleinen Stadt und man erklaerte uns, dass irgendwann wohl noch ein Sammeltaxi zur Hauptstrasse fahren wuerde. Wir sassen am Strassenrand und hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben ueberhaupt irgendwohin zu kommen, als ein grosser Bus vorbeifuhr und auf unser heftiges Winken reagierte. Was fuer ein Glueck! Der Bus war komplett Leer, klimatisiert, mit Liegesitzen ausgestattet und bereit uns fuer je 6 Franken nach Tha Khek der naechstgelegenen Stadt mitzunehmen. Ein paar Stunden spaeter kamen wir an und verbrachten einen gemuetlichen Abend am Lagerfeuer im Hotelinnenhof.

Am naechsten Morgen sind wir extra frueh aufgestanden um den einzigen klimatisierten Bus gen Sueden nach Pakse zu nehmen. Natuerlich musste genau dieser ausfallen und so warteten wir ueber 2 Stunden auf den normalen local Bus, ohne Klimaanlage und mit etlichen Zwischenstopps. Schlussendlich verbrachten wir 8 Stunden im bruehend heissen und stickigen Bus, hielten an zig Orten und erreichten total erschoepft Pakse als es bereits dunkel war. Wir checkten zusammen mit den Hollaendern im gleichen Hotel ein und nach einem Abendessen am Mekongufer fanden wir den wohl einzigen Club von Pakse. Zur lauten Musik und dem wummernden Bass tranken wir warmes Bier mit jeder Mennge Eiswuerfel. Wieso das Bier hier warm ist haben wir nicht herausgefunden aber irgendwie gewoehnt man sich daran und schlussendlich hatten wir  als einzige Touristen einen tollen Abend im King Club.

Den naechsten Tag gingen wir gemuetlich an, lange schlafen, Fruehstueck mit Tom und Martijn und zwei Besuche bei der Polizei um unser Visa um ein paar Tage zu verlaengern. Abends goennten wir uns ein Essen auf der Dachterasse eines verhaeltnismaessig schicken Hotels und assen zum wirklich allerersten mal seit 2 Monaten richtig leckeres Rindfleisch. Das Filet war ein echtes Filet und weder klein, zaeh, trocken wie ein Schuh oder zerschnitten, so wie wir es von den spaerlichen Versuchen unsere Lust auf richtiges Fleisch zu stillen, kannten. Nach dem fantastischen Essen landeten wir wieder im King Club und tranken jede Menge warmes Bier mit Eis.Wie bereits Tags zuvor machte auch Heute der Laden um 24 Uhr dicht. Ab 23.30 laeuft ploetzlich nurnoch Schnulzenmusik und kurz darauf wird das Licht angemacht damit man moeglichst bald verschwindet. Wir wollten uns auf dem Heimweg noch ein letztes Bier goennen und fanden tatsaechlich noch eine offene Bar was hier in Pakse nach Mitternacht beinahe unmoeglich ist. Es war eine Geburtstagsfeier im gange und schnell hatten wir 20 neue Freunde und wurden foermlich genoetigt auf das Wohl des Geburtstagskindes jede Menge Whiskey zu trinken. Wir verbrachten einen super Abend und nach einem naechtlichen Besuch beim Nudelsuppenstand landeten wir schlussendlich dochnoch irgendwie in unseren Betten.
Am naechsten Morgen wurden wir durch lautes Klopfen an der Tuere geweckt, es war 8 Uhr Morgens viel zu frueh fuer einen klaren Kopf aber wir hatten nunmal tags zuvor eine Tour ins Bolaven Plateau gebucht die eigentlich schon um 7 Uhr beginnen sollte.

Auch die hollaender hatten gnadenlos Verschlafen aber schlussendlich sassen wir alle mit dickem Schaedel im Minivan und lachten ueber schlechte Witze. Die Tour verband die Besuche von 3 Wasserfaellen mit Kaffee und Teeplantagen und endete mit der Besichtigung von einem einheimischen Dorf. Wir badeten unter dem gigantischen Wasserfall im eiskalten Wasser, probierten  lokalen Gruentee, assen Picknick am Flussrand und hoerten uns Wissenswertes ueber die laotischen Ureinwohner an. Trotz Katerstimmung hatten wir einen lustigen und erlebnisreicheen Tag und probierten schlussendlich noch die beruehmte Stinkefrucht Durian. Iiiiigiitt, abartig wiederlich aber eine weitere Erfahrung auf unserer langen Reise.























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