Mittwoch, 31. Oktober 2012

4000 Island und Pakse 2.0

Wir melden uns schon wieder aus Pakse! Nach unserem letzten Blogeintrag verliessen wir am folgenden Tag fruehmorgens die Stadt um weiter gen Sueden zu reisen. Unser Ziel waren die 4000 Islands welche sich am suedlichsten Punkt von Laos und somit beinahe schon an der kambodschanischen Grenze befinden.
4000 Islands hat einen wahrlich passenden Namen. Sie befinden sich an der breitesten Stelle des Mekongs und bestehen aus unzaehligen winzig kleinen bis hin zu relativ grossen und bewohnten Inseln. Im Norden Don Khong die groesste Inel und weiter im Sueden Dong Khon und Don Det, zwei kleine und durch eine alte Bruecke miteinander verbundene Inseln.
Ein kleiner heruntergekommener Bungalow mit fingerbreiten Spalten zwischen den Bretterwaenden war fuer die naechsten 4 Tage unser Zuhause. Fuer gerademal 2 Franken pro Person mussten wir uns zwar mit Kakerlaken im Bad zufriedengeben, durften aber auch 2 Haengematten mit Blick auf den immernoch braungefaerbten Mekong in Beschlag nehmen, in denen man wundervoll die Welt an sich vorbeiziehen lassen konnte.
Den ersten Tag verbrachten wir mich Nichtstun, faulenzten in der Haengematte, lasen, tranken Lao Beer, assen Papaya Salat mit Reis und BBQ Chicken und beobachteten das praechtige farbenspiel der im Mekong versinkenden Sonne.
Diese Insel ist so gemuetlich, dass man Gefahr laeuft den ganzen Tag zu faulenzen und so planten wir eine Tubingtour fuer den kommenden Tag. Keine Angst fuer diejenigen die das mittlerweile vom Staat verbotete Tubing von Viang Vieng kennen. Tubing auf Don Det ist so gemuetlich, dass man beinahe dabei einschlafen koennte! Mit einem Longtailboot wurden wir ein paar Kilometer stromaufwaerts gebracht, wo wir und mit einem einzigen Bier und Sonnenbrille ausgeruestet, in den braunen und schlammigen Mekong platschten. In einem aufgeblasenen Gummireifen laesst man sich dann im Schneckentempo flussabwaerts treiben. Vorbei an dem wild bewucherten und mit Palmen gespickten Flussufer trieben wir in der heissen Sonne langsam voran. Spielende Kinder winkten uns zu und schrien aus vollem Hals: "Sawasdee!" um uns falangs zu begruessen.
Den Abend verbrachten wir in einer kleinen Bar am Flussufer, dem einzigen Ort wo nach 20 Uhr ueberhaupt noch Leute anzutreffen sind. Tags darauf hatten wir eine Tour zur Nachbarsinel geplant. Tom und Martijn wollten Kajakfahren ( Haha selber Schuld- 4 Stunden langweiliges Paddeln auf dem traegen Mekong!), wir hingegen wurden mit einem Minituktuk, bessergesagt ein altes klapperiges Motorbike mit selbstgebasteltem Seitenwagen, abgeholt und zur anderen Insel chauffiert. Die an uns vorbeiziehende Landschaft sah aus wie von Kuenstlerhand gemalt. Saftig gruene Reisfelder wechselten sich mit gelben Kornfeldern ab und waren mit kleinen Bauernhuetten und Palmen gespickt. der Fahrtwind war eine willkommene Abkuehlung uns so brausten wir ueber eine holprige Landstrasse zum suedlichsten Punkt der Insel. Von hier aus ging es mit dem Boot zu dem Flussstreifen zwischen Kambodscha und Laos, der Heimat der vom Aussterben bedrohten Irrawaddy Suesswasserdelphine. Vom Boot aus beobachteten wir, wie die Delphine zum Luftholen aus dem braunen Mekong auftauchten, geraeuschvoll Ausatmeten und sogleich wieder unterzutauchen.

Mit einem platten Reifen und dementsprechend gedrosseltem Tempo fuhren wir zum Li Phi Wasserfall, dem am Wasservolumen gemessenen groessten Wasserfall ganz Suedostasiens. Auf einer gigantisch grossen Flaeche donnert hier tonnenweise Wasser zwischen den schwarzen Felsen hinab. Ein Stueckchen nach den Wasserfaellen gab es sogar einen kleinen Sandstrand und so goennten wir uns eine angenehme Abkuehlung im Wasser des Mekongs. Zum ersten Mal seit langer Zeit begann es zu Regnen und hoerten weit entferntes Donnergrollen. Schnell riss die Wolkendecke jedoch wieder auf und die Sonne brannte unablaessig vom Himmel. Zueruck in unserem Bungalow goennten wir uns einen verspaeteten Mittagsschlaf in der Haengematte und beobachteten die 2 Regenbogen die sich weit ueber den Mekong spannten.
Obwohl unsere hollaendischen Freunde von ihrer Kajaktour erschoefpt waren, wollten wir unseren letzten gemeinsamen Abend geniessen. Wir schlugen uns in unserer Stammbar die Baeuche voll, schwelgten in Erinnerungen und tranken Lao Beer. Das zuvor weit entfernte Donnergrollen kam immer naeher und bald setzte ein ueberaus heftiger Regen ein. Der Himmel schien sich ganr nicht dafuer zu interessieren, dass heute eigentlich das Fest zum Ende der Regenzeit gefeiert wurde und schon bald bildeten sich Knoecheltiefe schlammige Pfuetzen. Irgendwann machte die Bar dicht und wir wurden erbarmungslos in den Regen entlassen. Barfuss und mit schlammbedeckten Fuessen erreichten wir unser Bungalow, wo wir uns nach einer tollen Woche zu viert von Tom und Martijn verabschieden mussten. Sie hatten die Insel bereits frueh Morgens verlassen, als wir am naechsten Tag unser allerletztes Fruehstuck am Flussufer goennten, bevor auch wir ein Boot bestigen um uns auf den Rueckweg nach Pakse zu machen.
Gestern Nachmittag waren wegen dem Fest die Strassen in Pakse immernoch Rammelvoll und es gab ueberall Marktstaende. Wir assen den wohl schaerfsten Papayasalat mit heissem Stickyreis und tranken in einem gemuetlichen Cafe einen Icecoffee, gebrueht aus lokalem Bolavenkaffeebohnen. Spaet Abends goennten wir uns abermalsein hervorragendes Rindsfilet und uebernachteten in einem verhaeltnismaessig sehr teueren Hotel, was sich hingegen zum koestlichen Filet ueberhaupt nicht bezahlt machte.
Heute Morgen konnten wir ganz ohne Umstaende unseren Pass mit verlaengertem Visum beim Polizeiposten abholen, bevor heute Nachmittag die lange lange Busfahrt nach Bangkok beginnt wo ich am Samstag Nicole am Flughafen erwarten werde.








 






 


Samstag, 27. Oktober 2012

Luang Prabang 2.0, Vientiane, Kong Lo, Tha Khek und Pakse

Sawadee! Wir melden uns aus dem Sueden von Laos und haben jede Menge zu erzaehlen denn die letzten Tage sind wir unheimlich viel unterwegs gewesen.

Wir verbrachten noch einen gemuetlichen Tag in Luang Prabang, assen am Flussufer, erkundeten neue Stadtteile um schlussendlich den Hausberg zu erklimmen ( mit wunderbarer Aussicht auf den Mekong und die Stadt) und noch am selben Abend den Bus nach Vientiane zu besteigen. Wir hatten den VIP Sleeping Bus gebucht der sich auch wirklich als Sleeping Bus entpuppte:  es erwarteten uns Doppelstoeckige Bettreihen, Kissen und Decken. Waeren die Betten nich auf die deutlich kleineren asiatischen Kunden zugeschnitten gewesen heatte man vieleich sogar wirklich gut schlafen koennen. So rumpelten wir im halbschlaf durch die kurvenreiche Strasse, assen um 2 Uhr Nachts eine Suppe irgendwo im Nirgendwo und erreichten nach 10 Stunden Fahrt die laotische Hauptstadt Vientiane. Ein Tuktuk brachte uns vom Busbahnhof ins Stadtzentrum und kurze Zeit Spaeter hatten wir schon im Hotel eingecheckt und goennten uns ein fantastisches Fruehstueck in der JaMa Bakery. Warme Zimtschnecken mit fluessigem Zuckerguss, ein Gaumenschmaus!

Die hektische, ueberfuellte und heisse Hauptstadt haben wir kaum erkundet. Nach einem kleinen Rundgang hohlten wir etwas Schlaf nach und erholten uns im Hotel. Abends schlenderten wir der Promenade am Mekong entlang, vorbei an allerlei Staenden und Kirmesbuden.
Tags darauf verliessen wir Vientiane wieder, zusammen mit zwei sympathischen Hollaendern die im gleichen Hotel untergekommen waren. Nach einigen Stunden und  etlichen Zwischenhalten verliessen wir die Hauptstrasse und schlaengelten uns die Serpentinen in ein grosses, gruenes und von Bergen umrandetes Tal hinab. Weitere Stunden vergingen und mit gerademal 3 Stunden Verspaetung ereichten wir Kong Lo, ein winziges aber niedliches Dorf kurz vor Anbruch der Daemmerung. Die liebenswuerdige Familie welche das Hotel leitete bekochte uns im anliegenden Restaurant und wir schmiedeten zusammen mit den Hollaendern Martijn und Tom Plaene fuer den naechsten Tag. Der Besuch von der sagenumwobenen Kong Lo Hoehle war geplant und so standen wir frueh Morgens auf und nach einem guten Fruehstueck ging es schon los. Gerademal 1 km weiter kauften wir Tickets, wurden mit Schwimmwesten ausgeruestet und folgte den 2 Guides in die Hoehle. Bereits nach wenigen Metern stiegen wir in ein langes und extrem flaches Longtailboot und brausten der Dunkelheit entgegen. Die angenehm kuehle Luft roch ein wenig moderig und schon bald war es so stockdunkel, dass nur unsere Stirnlampen als Lichtquelle dienten und die hoehlenwaende in ein gruseliges Licht tauchten. Teilweise ist die Decke so niedrig, dass man sich beinahe ducken will, kurz darauf ist die bis zu 100m hohe hoehlenwand kaum zu erkennen und man fuehlt sich wie im Hauptschiff einer riesigen Kathedrale. Das Wasser ist so flach, dass sich darin die Waende und der Lichtschein  spiegeln und wird nur von aus dem Wasser ragenden Felsen durchbrochen die wie Zaehne in einem gigantischen Maul wirken. Ab und zu sieht man eine Fledermaus vorbeiflatteern aber ansonsten scheint die Welt still zu stehen. Das einzige Geraeusch ist der laute Motor des Bootes und als wir an einer kleinen Landzunge ankommen und von Bord gehen verstummt auch dieses. Vorbei an hunderten kleinen und grossen Stalagmiten und Stalaktiten die von Scheinwerfern beleuchtet werden wandern  wir immer weiter in die Hohle hinein. Nach einiger Zeit steigen wir wieder auf das bereits vorausgefahrene Boot und brausen wieder durch die Dunkelheit. Ganze 7.5 Km lang, bis zu 50m breit und 100m hoch ist der gigasntische Hoehlenkomplex. Etwas spaeter muessen wir wieder aussteigen, das Wasser ist zu flach und nur ein Guide faehrt mit roehrendem Motor ueber die kleine Stromschnelle und man hoert das Boot ueber den Untergrund knirschen. Kaum wieder im Boot kommt die Ueberraschung, als wir auf der anderen Seite des Berges aus der Hoehle hinausfahren und von der Sonne geblendet die Augen zusammenkneifen muessen. Wir wussten nicht, dass die Hoehle wohl eher ein langer Tunnel ist, sind aber froh ueber den kleinen Zwischenstopp im Schatten der Baeume. Etwas spaeter geht es wieder zurueck in die Hoehle, diesmal fahren wir alle die Stromschnelle hinab, wir schrammen ueber den Boden und es lauft jede Menge Wasser ueber den flachen Bootsrand. Allgemein fuehlt man sich beinahe wie Indiana Jones, zum Glueck fehlen fiese versteckte Fallen und nach knapp 2 Stunden sehen wir zum zweiten Mal den immer heller werdenden Lichtschimmer und schlussendlich spuckt uns die Hoehle wieder ins farbige Leben zurueck. "The mother of all Caves"wie unsere niederlaendischen Freunde sagen, war wirklich ein abendteuerliches Vergnuegen und wird uns noch lange in Errinerung bleiben.
Zurueck im Hotel wollten wir mit dem Tuktuk in die naechstgelegene Ortschaft fahren um von dort aus noch am selben Tag moeglichst weit nach Sueden zu reisen. Allerdings kam alles anders als geplant. Geschlagene 2 Stunden warteten wir bis ueberhaupt ein Tuktuk ueber die verlassene Strasse kantterte und uns mitnahm. Hungrig goennten wir uns am fruehen Nachmittag unser Wohlverdientes Mittagessen nur um dann zu erfahren, dass der naechste Bus erst am kommenden Morgen abfahren wuerde. Wir fanden gluecklicherweise ein Turisteninformationscenter etwas ausserhalb der kleinen Stadt und man erklaerte uns, dass irgendwann wohl noch ein Sammeltaxi zur Hauptstrasse fahren wuerde. Wir sassen am Strassenrand und hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben ueberhaupt irgendwohin zu kommen, als ein grosser Bus vorbeifuhr und auf unser heftiges Winken reagierte. Was fuer ein Glueck! Der Bus war komplett Leer, klimatisiert, mit Liegesitzen ausgestattet und bereit uns fuer je 6 Franken nach Tha Khek der naechstgelegenen Stadt mitzunehmen. Ein paar Stunden spaeter kamen wir an und verbrachten einen gemuetlichen Abend am Lagerfeuer im Hotelinnenhof.

Am naechsten Morgen sind wir extra frueh aufgestanden um den einzigen klimatisierten Bus gen Sueden nach Pakse zu nehmen. Natuerlich musste genau dieser ausfallen und so warteten wir ueber 2 Stunden auf den normalen local Bus, ohne Klimaanlage und mit etlichen Zwischenstopps. Schlussendlich verbrachten wir 8 Stunden im bruehend heissen und stickigen Bus, hielten an zig Orten und erreichten total erschoepft Pakse als es bereits dunkel war. Wir checkten zusammen mit den Hollaendern im gleichen Hotel ein und nach einem Abendessen am Mekongufer fanden wir den wohl einzigen Club von Pakse. Zur lauten Musik und dem wummernden Bass tranken wir warmes Bier mit jeder Mennge Eiswuerfel. Wieso das Bier hier warm ist haben wir nicht herausgefunden aber irgendwie gewoehnt man sich daran und schlussendlich hatten wir  als einzige Touristen einen tollen Abend im King Club.

Den naechsten Tag gingen wir gemuetlich an, lange schlafen, Fruehstueck mit Tom und Martijn und zwei Besuche bei der Polizei um unser Visa um ein paar Tage zu verlaengern. Abends goennten wir uns ein Essen auf der Dachterasse eines verhaeltnismaessig schicken Hotels und assen zum wirklich allerersten mal seit 2 Monaten richtig leckeres Rindfleisch. Das Filet war ein echtes Filet und weder klein, zaeh, trocken wie ein Schuh oder zerschnitten, so wie wir es von den spaerlichen Versuchen unsere Lust auf richtiges Fleisch zu stillen, kannten. Nach dem fantastischen Essen landeten wir wieder im King Club und tranken jede Menge warmes Bier mit Eis.Wie bereits Tags zuvor machte auch Heute der Laden um 24 Uhr dicht. Ab 23.30 laeuft ploetzlich nurnoch Schnulzenmusik und kurz darauf wird das Licht angemacht damit man moeglichst bald verschwindet. Wir wollten uns auf dem Heimweg noch ein letztes Bier goennen und fanden tatsaechlich noch eine offene Bar was hier in Pakse nach Mitternacht beinahe unmoeglich ist. Es war eine Geburtstagsfeier im gange und schnell hatten wir 20 neue Freunde und wurden foermlich genoetigt auf das Wohl des Geburtstagskindes jede Menge Whiskey zu trinken. Wir verbrachten einen super Abend und nach einem naechtlichen Besuch beim Nudelsuppenstand landeten wir schlussendlich dochnoch irgendwie in unseren Betten.
Am naechsten Morgen wurden wir durch lautes Klopfen an der Tuere geweckt, es war 8 Uhr Morgens viel zu frueh fuer einen klaren Kopf aber wir hatten nunmal tags zuvor eine Tour ins Bolaven Plateau gebucht die eigentlich schon um 7 Uhr beginnen sollte.

Auch die hollaender hatten gnadenlos Verschlafen aber schlussendlich sassen wir alle mit dickem Schaedel im Minivan und lachten ueber schlechte Witze. Die Tour verband die Besuche von 3 Wasserfaellen mit Kaffee und Teeplantagen und endete mit der Besichtigung von einem einheimischen Dorf. Wir badeten unter dem gigantischen Wasserfall im eiskalten Wasser, probierten  lokalen Gruentee, assen Picknick am Flussrand und hoerten uns Wissenswertes ueber die laotischen Ureinwohner an. Trotz Katerstimmung hatten wir einen lustigen und erlebnisreicheen Tag und probierten schlussendlich noch die beruehmte Stinkefrucht Durian. Iiiiigiitt, abartig wiederlich aber eine weitere Erfahrung auf unserer langen Reise.























Samstag, 20. Oktober 2012

Chiangmai 2.0, Mekong Flussfahrt und Luang Prabang

Hallo ihr Lieben!
Diesmal melden wir uns aus dem Norden Laos und haben wieder jede Menge zu berichten!
Unser letzter Tag in Chiangmai war vollgestopft mit allerlei Aktivitaeten. Wir sind noch vor Sonnenaufgang aufgestanden, nichteinmal das Hotelpersonal war wach und so mussten wir bis 6.30 Uhr in der Hotellobby warten, bis ueberhaupt das Tor geoffnet und den Roller ausgehaendigt hat.
Kurz Volltanken und los gehts! Quer durch den Morgenverkehr von Chiangmai fuhren wir Richtung Nordwesten aus der Stadt hinaus.
Am Strassenrand konnten wir beobachten wie die Einheimischen den Moenchen Almosen in Form von Essen in ihre Schalen legten und sich alte Leute vor den jungen Novizen und Moenchen verbeugten. Sobald wir Chiangmai verlassen hatten, begann die Strasse sich den 1100m hohen Berg hinaufzuschlaengeln. Gluecklicherweise war die Strasse in einem guten Zustand und so kurvten wir in unseren Fleecejacken den Berg hinauf.
Bei einem kurzen Zwischenstopp am Aussichtpunkt konnten wir leider wegen des vielen Nebels nur sehr wenig von Chiangmai erkennen und so schwangen wir uns kurz darauf wieder auf das Motorbike und duesten weiter. Ca 30km spaeter erreichten wir den Fuss von Doi Suithep der groessten Tempelanlage der Region. Ueber eine unendlich lang wirkende Treppe, flankiert von zwei Schlagenwesen namens Nagas, stiegen wir der Spitze entgegen. Oben angekommen belohnten wir uns mir einem schoen heissen Kaffee bevor wir unsere Schuhe auszogen und das Innere betraten.
Wunderschoene goldene Tuerme und Schirme, beeindruckend verzierte Saeulen, riesige Gongs und dazwischen Dutzende Moenche die mit den Einheimischen zusammen in das Morgengebet vertieft waren. Ihr Singsang begleitete uns auf unseren leisen Schritten und wir trauten uns kaum zu fluestern.
Bei unserem Abstieg kamen uns die ersten Touristenscharen bereits aus ihren Reisecars gestroemt und wir brausten schnell davon. Die Strasse wurde immer steiler und enger. Aus 3 Spuren wurde ein kleines holpriges Straesschen das sich kurvenreich an den Berghang schmiegte. Schliesslich erreichten wir ein kleines Dorf dessen Hauptstrasse beidseitig von winzigen Geschaeften gesaeumt waren in welchen man billigen Schmuck und allerlei Kleider erstehen konnte. Wir machten eine kleine Rundtour durch die schoenen Blumengaerten und an den Marktstaenden bevor wir bereits wieder los mussten!
Zurueck ueber die breiter werdende Strasse am Tempel vorbei schlaengelten wir uns wieder nach Chiangmai hinab. Die morgendliche Kaelte wich der ueblichen Hitze und als wir puenktlich wie eine Eieruhr um 10 Uhr unser Guesthouse erreichten brannte die Sonne bereits unbarmherzig vom Himmel hinab.
Tags zuvor hatten wir uns kurzfristig fuer einen Massagekurs entschieden. Urspruenglich wollten wir ja einen Meditationskurs machen allerdings dauern diese mindestens 3 Tage und unser 30 Tage Visa war bereits kurz vor seinem Ende. Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht!
Unsere ueberaus sympathische und beinahe perfekt Englisch sprechende Lehrerin zeigte und in den folgenden 5 Stunden die grundlegenden Techniken der thailaendischen Oelmassage.
Abends probierten wir abermals einige aussergewoehnliche Nordthailaendische Gerichte aus und besiegten auf dem lokalen Markt auch das letzte bischen Hunger.
Kurz nach 21 Uhr hatten wir es uns auf ein paar Stuehlen bequem gemacht und verfolgten mit einer Mischung aus Neugierde, Faszination und Schrecken einen Muay-Thai Boxingabend. Von insgesamt 6 Kaempfen wurden 3 durch K.O entschieden. Vor dem Kampfbeginn erfolte jedes Mal eine kleine Zeremonie und die Kaempfer verbeugten sich in allen Himmelsrichtungen. Zwischen den Runden wurden sie wiederum von einer ganzen Mannschaft aufgepaeppelt, massiert und gedehnt. Beim Kampf selbst wurden spektakulaere Angriffe oder Ausweichmanoever beklatscht und man hoerte jede Menge Oooouhs und Aaaahs vom Publikum. Allen voran die Trainer, die mit Haenden und Fuessen ihren Schuetzlingen versuchten Anweisungen zu geben. Bemerkenswert war, dass sich der Gewinner oftmals noch selbst um seinen K.O geschlagenen Gegner kuemmerte um dann dem feindlichen Trainer die Hand zu schuetteln.
Konnte der Verlierer sich ein wenig spaeter wieder vom Boden erheben, bekam er meistens sogar mehr Applaus vom Publikum und verschwand dann trotzdem mit gesenktem Haupt und auf wackligen Beinen den Ring.
Ein Highlight des Abends war der Funfight. Sechs eher unsportlichen Boxern wurden die Augen verbunden und kurz darauf stuerzten sie sich wagemutig in den Kampf. Jeder gegen Jeden, wild in der Luft herumfuchtelnd stolperten sie durch den Ring. Manchmal haben sie wohl unter der Bandage hindurchgeschaut denn einige Treffer waren unglaublich praeziese. Der Schiedsrichter schob und schubste die herumirrenden Kontrahenten in die richtige Richtung wurde allerdings oft selbst Opfer der blinden Schlaege. Niemandem wurde ernsthaft wehgetan und das Publikum amusierte sich praechtig besonders dann, wenn der Schiri auf die Muetze bekam.







  

Kurz darauf war der Spuk vorbei und der Regen wurde schwaecher bis wir uns schlussendlich wieder hinaustrauten. Allerdings war mittlerweilen dieDaemmerung herangebrochen und es gab sowieso nur wenig zu sehen.
Am naechsten Morgen ueberquerten wir mit einem Longtailboot den Mekong und machten unsere ersten Schritte auf laotischem Boden. Wir wurden von einm Ort zum naechsten transportiert und als jeder aus der Gruppe seine benoetigten Stempel im Pass hatte ging es gegen Mittag endlich weiter. Knapp hundert Leute machten es sich auf einem langen schmalen Boot so gemuetlich wie moeglich. Die sechsstuendige Fahrt nach Pak Beng begann und kurze Zeit spaeter war das erste Lao Beer getrunken, die ersten Freundschaften geschlossen und die meisten in Gespraeche ueber ihre bisherige Reise und bevorstehenden Ziele vertieft. Vorbei an schwimmenden Kindern, kleinen Huetten den wunderschoenen Karstbergen und schwarzen Felsen schipperten wir den Mekong hinab.
Kurz vor Anbruch der Nacht erreichten wir das verregnete Pak Beng. Wir quartierten uns in einem hinutergekommenen Guesthouse mit schiefem Boden und dreckigen Betten ein. Auch das Abendessen war unspektakulaer und der Preis ueberzogen. Allerding hat Pak Beng auch keinen besonders guten Ruf und kaum ein Reisender bleibt laenger als die obligatorische eine Nacht.
Dank der laotischen Gemuetlichkeit die sich mit unserem eng gesteckten Zeitplan sehr schlecht vertraegt haetten wir beinahe unser Boot verpasst. Gluecklicherweise hatten sie die 3 Boote des Vortages auf 2 zusammengelegt. Dadurch war das zweite Boot bereits ueberfuellt und die restlichen 10 Passagiere beklagten sich ueber die nicht vorhandenen Sitzplaetze. Das rettete uns vor einer weiteren Nacht in Pak Beng und als kurze Zeit spaeter weitere Sitzreihen herbeigetragen wurden und sich diesmal weitaus mehr Leute auf das Boot gequetscht hatten ging es los.












Nach weiteren 7 Stunden auf dem Mekong erreichten wir abends Luang Prabang. Diese Stadt gefiel uns von Anfang an. Wunderschoene Tempel, kleine Straesschen, eine gemischte Architektur die Frankreich und  Asien verbindet und das alles flankiert von zwei gigantischen Fluessen zu beiden Seiten. Man kann hier wunderbare Ausfluege zu  gigantischen Wasserfaellen und  mit Buddhastatuen gefuellten Hoehlen direkt am Mekong machen. In der Stadt selbst locken unzaehliche Cafes und Restaurants direkt am Fluss oder Nudelsuppen-, Crepes- und Fruchtshakesstaende entlang der Strassen. Jeden Morgen und Abend gibt es einen riesigen Markt mit dem von uns so heiss geliebtem Markt Buffet. Hier kann man sich fuer 1.20 Fr den Teller mit unzaehligen Speisen fuellen und anschliessend mit Fleisch vom Grill und einem kalten Lao Beer geniessen.
Mit 6 anderen Reisenden die wir auf dem Boot kennengelernt hatten unternahmen wir die letzten 2 Tage Ausfluege zu Ebendiesem Wasserfall und der Tham Ting Hoehle.  Wir badeten im kalten Wasserfall und schwangen uns sogar an ein Seil geklammert von einem Baum hoch ueber das Becken bevor man mit einem lauten Klatschen untertaucht.
Bislang wurden wir in Luang Prabang vom Regen verschont, dafuer schmelzen wir foermlich in der sengenden Hitze und das obwohl demnaechst hier die Winterzeit beginnt…
Abends macht ab 11 Uhr die ganze Stadt dicht und abgesehen von ein paar versteckten Orten sind die Strassen leergefegt und die Haeuser bis zum naechtsen Morgen und somit dem Ende der Sperrstunde verschlossen.
Heute wurden wir zeuge wie man westliches Essen mit der laotischen Kueche verbinden kann. Das Lao Style Sandwich ist gefuellt mit jeder menge frischem Gemuese, scharfen Saucen, Tofu, Ei und sonnengetrocknetem Schweinefleisch welches aus solch feinen Fasern besteht, dass es wie verfilzte Haare aussieht. So komisch es Aussieht und so eigenartig das Fleisch alleine auch schmeckt- eine herrliche Kombination. En Guete!