Freitag, 9. November 2012

Bangkok 2.0, Siam Reap und Koh Chang



Zum allerletzten Mal möchte ich euch von unserer grossen Reise berichten. Die vergangenen Tage waren wir viel unterwegs und unsere Pässe haben auch ein paar weitere Stempel bekommen.
Nach unserem Blogeintrag in Pakse verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Laos und bestiegen den Bus nach Bangkok. Wir hatten deutlich mehr Zeit als ursprünglich geplant in Laos verbracht und somit neben unzähligen Eindrücken und Erlebnissen auch die laotische Gastfreundschaft ins Herz geschlossen. Lao Beer, sticky Rice und den extrascharfen Papaya Salat, auch euch werden wir schmerzlich vermissen.
Nach einer unspektakulären Busfahrt erreichten wir gegen 4 Uhr morgens Bangkok, liessen uns per Taxi ins Backpackerviertel rund um die Kao San Road chauffieren und machten uns auf die Suche nach einem Hotel. Nachdem wir einige Hotelportiers aus ihrem Tiefschlaf gerissen hatten, um dann wegen zu hohen Preisen oder ausgebuchten Zimmern wieder weiterzuziehen, fanden wir schlussendlich doch noch eine Unterkunft. Wir holten noch ein wenig verpassten Schlaf nach um endlich im zweiten Anlauf den Statetower mit seiner Skybar zu besuchen. Waren wir letztes mal mit ärmellosem Shirt, verschlissenen Hosen und ausgelatschten Flip Flops bereits am Eingang gescheitert, waren wir heute besser vorbereitet. Trotz 30 Grad schlenderten wir, ich in Jeans, geschlossenen Schuhen und mit ausgeborgtem Hemd, Jeanette mit Sommerkleid, Seidenschal und dezentem MakeUp diesmal ohne Probleme an der Kleiderkontrolle vorbei. Ueberall wurde man uebermaessig freundlich begruesst und schon brausten wir mit dem Lift in den 65 Stock.
Hier Oben konnte man, zusammen mit den Schoenen, den Reichen und all denen die es sich zumindest fuer einen Abend leisten konnten, einen Cocktail schluerfen und dabei die umwerfende Aussicht auf die naechtliche Skyline von Bangkok geniessen. Weit ueber all dem Laerm, Schmutz und der fuer Bangkoks Strassen typischen Hektik war es angenehm ruhig und man blickte wie ein Koenig auf sein Land herab. Wir ignorierten, dass wir fuer den Preis von einem Cocktail eine ganze Woche lang in Chian Mai im Hotel haetten wohnen koennen und liessen uns von der Umgebung verzaubern.
Tags darauf machte ich mich auf den weg zum ueberraschend kleinen Flughafen von Bangkok. Hier kann man auf 4 gigantischen Bildschirmen die ankommenden Passagiere beobachten und vor lauter hin und herswitchen zwischen den Bildschirmen uebersah ich Nicole und so kam es, dass ich derjenige war der ueberrascht wurde, als sie ploetzlich vor mir stand. Wir verbrachten eine weitere Nacht in der Hauptstadt bevor wir am naechsten Morgen von einem Minivan abgeholt.
Kurz vor der Grenze wurde und von der thailendischen Reisefirma ein ueberteuertes Visum fuer Kambodscha organisiert (es war Wochenende und daher nicht moeglich dies von Bangkok aus zu machen) bevor es weiter ins Niemandsland zwischen den Grenzen ging. Es folgte ein Spiessrutenlauf in der brennenden Mittagssonne. Von einem Checkpoint zum naechsten, hier warten, dort warten,  kurz Busfahren und wieder warten. In Kambodscha angekommen wechselten wir dummerweise zu einem schlechten Kurs Geld, obwohl das gar nicht neotig gewesen waere- in Kambodscha kann man ueberall in US Dollar bezahlen. Schon der zweite Backpacker Fauxpas nach dem Visum, eindeutig kein guter Tag! Nach 13 Stunden erreichten wir endlich Siam Reap, checkten im naechstbesten Hotel ein und goennten uns dann leckeres Essen und ein paar Drinks. Die Stadt selbst ist ein Touristenmekka, ueberall Maerkte, Souvenirshops, Restaurants, Bars und Massagesalons aber dennoch birgt sie mit ihren alten Villen und dem schoenen Fluss einen gewissen Charme.
Noch am selben Abend reservierten wir unser persönliches TukTuk für den kommenden Tag. Kaum aufgestanden, sassen wir bereits schon hinter unserem Fahrer und knatterten zu den nahegelegenen Ruinen von Angkor Wat. Obwohl der Tag noch Jung war, zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite und brannte unbarmherzig vom Himmel herab. Wir lobten unsere Faulheit als wir eine Horde schwitzender Touristen auf ihren Fahrrädern überholten und uns der Fahrtwind angenehm die Haare zerzauste.
Bald schon erreichten wir die erste imposante Brücke verziert mit vielen zerbröckelnden Steinstatuen.   Es folgten Hunderte gigantische Bauwerke, riesige steinerne Gesichter, filigrane Wandfresken und immerwieder riesengrosse Steinstufen begleiteten uns den ganzen Tag. Es gab so viel zu sehen, schon bald wusste man nicht mehr wo man zuerst hinschauen sollte und so kletterten wir von einer Ebene zur nächsten und von einem Wunderwerk zum anderen. De Tuktukfahrten zwischendurch waren eine willkommene Erfrischung, dem Sonnendach und Fahrtwind sei Dank. Einfach nur nervig hingegen waren die aufdringlichen Getränke und Souvenirverkäufer die an jeder Ecke auflauerten.
Abends konnten wir von einem kleinen Berg aus den Sonnenuntergang beobachten. Zusammen mit Hunderten von drängelnden asiatischen Touristen schauten wir zu wie die Sonne endlich hinter dem Horizont versank.
Ein Abendessen, eine Massage, einige Drinks und wenige Stunden Schlaf später sassen wir bereits wieder im TukTuk und brausten durch die Nacht. Der Sonnenaufgang über Angkor Wat war unser Ziel und dieses Mal wurden wir auch belohnt. Die Sonne schob sich langsam über den Horizont, vertrieb die Nacht und Tauchte die Welt in ein wunderschönes Licht.
Wir nutzen die morgendliche Frische und legten nach einem kurzen Stopp fürs Frühstück auch schon gleich mit der nächsten grossen Tempeltour los. Kurz vor Mittag hatten wir auch schon alle Punkte auf unserer Route abgeklappert und keiner von uns wollte die letzte riesige Steintreppe mit ihren extrem hohen Stufen erklimmen. Angkor Wat mag noch so schön, spektakulär und imposant sein, wir hätten genug gesehen! Die kurze Nacht machte sich immer stärker bemerkbar und so waren alle glücklich als wir uns kurz vor Mittag auf den Weg zurück  ins Hotel machten. An diesem heissen Tag war unsere Sehnsucht nach dem Meer so gross, dass wir kurzerhand beschlossen für die letzte Nacht in ein neues Hotel umzuziehen und zwar eines mit einem Pool!
Es war herrlich sich im kalten Wasser von den Strapazen der letzten Tage zu erholen. Doch kaum hatten wir es uns auf den Sonnenliegen bequem gemacht zogen finstere Wolken auf und kurz darauf begann es zu regnen. Was für ein Timing...
Jeanette fasste den Entschluss doch noch nach Phnom Phen, der Hauptstadt Kambodschas, einen Besuch abzustatten während Nicole und ich kurzfristig einen Bus zurück nach Thailand buchten. 
Wir verbrachten einen gemütlichen aller allerletzten Abend zusammen in Siam Reap bevor sich am nächsten Morgen endgültig unsere Wege trennten.
Nicole und ich durften abermals die Schattenseiten des Grenzübergangs der beiden Länder auskosten und preisen dafür jetzt umso mehr die Sonnenseiten Thailands. Wir geniessen momentan aus vollen Zügen die Annehmlichkeiten Koh Changs, einer kleinen Insel in der Nähe der Grenze. Ein kleines Bungalow, ein gemietetes Motorrad, wunderschöne Sonnenuntergänge im Meer, den Strand um die Ecke und das nächste Restaurant wie auch jede Menge Bars nur ein Steinwurf entfernt. Hier kann man es sich wirklich gut gehen lassen und das werden wir auch!

Wie jede gute Geschichte hat auch diese leider ein Ende und das ist bereits gefährlich Nähe gerückt. Danke fürs Lesen. Danke an alle bereisten Länder für die Schätze die sie für uns bereitgehalten haben. Einen schönen Gruss an alle Menschen die wir kennenlernen durften und auch an alle die Zuhause geblieben sind und an uns gedacht haben. Zum Schluss noch ein ganz besonderes Dankeschön an Jeanette die sich zwei Monate lang mit mir in jedes Abendteuer gestürzt und sowohl meine guten wie auch schlechten Launen ertragen hat.















Mittwoch, 31. Oktober 2012

4000 Island und Pakse 2.0

Wir melden uns schon wieder aus Pakse! Nach unserem letzten Blogeintrag verliessen wir am folgenden Tag fruehmorgens die Stadt um weiter gen Sueden zu reisen. Unser Ziel waren die 4000 Islands welche sich am suedlichsten Punkt von Laos und somit beinahe schon an der kambodschanischen Grenze befinden.
4000 Islands hat einen wahrlich passenden Namen. Sie befinden sich an der breitesten Stelle des Mekongs und bestehen aus unzaehligen winzig kleinen bis hin zu relativ grossen und bewohnten Inseln. Im Norden Don Khong die groesste Inel und weiter im Sueden Dong Khon und Don Det, zwei kleine und durch eine alte Bruecke miteinander verbundene Inseln.
Ein kleiner heruntergekommener Bungalow mit fingerbreiten Spalten zwischen den Bretterwaenden war fuer die naechsten 4 Tage unser Zuhause. Fuer gerademal 2 Franken pro Person mussten wir uns zwar mit Kakerlaken im Bad zufriedengeben, durften aber auch 2 Haengematten mit Blick auf den immernoch braungefaerbten Mekong in Beschlag nehmen, in denen man wundervoll die Welt an sich vorbeiziehen lassen konnte.
Den ersten Tag verbrachten wir mich Nichtstun, faulenzten in der Haengematte, lasen, tranken Lao Beer, assen Papaya Salat mit Reis und BBQ Chicken und beobachteten das praechtige farbenspiel der im Mekong versinkenden Sonne.
Diese Insel ist so gemuetlich, dass man Gefahr laeuft den ganzen Tag zu faulenzen und so planten wir eine Tubingtour fuer den kommenden Tag. Keine Angst fuer diejenigen die das mittlerweile vom Staat verbotete Tubing von Viang Vieng kennen. Tubing auf Don Det ist so gemuetlich, dass man beinahe dabei einschlafen koennte! Mit einem Longtailboot wurden wir ein paar Kilometer stromaufwaerts gebracht, wo wir und mit einem einzigen Bier und Sonnenbrille ausgeruestet, in den braunen und schlammigen Mekong platschten. In einem aufgeblasenen Gummireifen laesst man sich dann im Schneckentempo flussabwaerts treiben. Vorbei an dem wild bewucherten und mit Palmen gespickten Flussufer trieben wir in der heissen Sonne langsam voran. Spielende Kinder winkten uns zu und schrien aus vollem Hals: "Sawasdee!" um uns falangs zu begruessen.
Den Abend verbrachten wir in einer kleinen Bar am Flussufer, dem einzigen Ort wo nach 20 Uhr ueberhaupt noch Leute anzutreffen sind. Tags darauf hatten wir eine Tour zur Nachbarsinel geplant. Tom und Martijn wollten Kajakfahren ( Haha selber Schuld- 4 Stunden langweiliges Paddeln auf dem traegen Mekong!), wir hingegen wurden mit einem Minituktuk, bessergesagt ein altes klapperiges Motorbike mit selbstgebasteltem Seitenwagen, abgeholt und zur anderen Insel chauffiert. Die an uns vorbeiziehende Landschaft sah aus wie von Kuenstlerhand gemalt. Saftig gruene Reisfelder wechselten sich mit gelben Kornfeldern ab und waren mit kleinen Bauernhuetten und Palmen gespickt. der Fahrtwind war eine willkommene Abkuehlung uns so brausten wir ueber eine holprige Landstrasse zum suedlichsten Punkt der Insel. Von hier aus ging es mit dem Boot zu dem Flussstreifen zwischen Kambodscha und Laos, der Heimat der vom Aussterben bedrohten Irrawaddy Suesswasserdelphine. Vom Boot aus beobachteten wir, wie die Delphine zum Luftholen aus dem braunen Mekong auftauchten, geraeuschvoll Ausatmeten und sogleich wieder unterzutauchen.

Mit einem platten Reifen und dementsprechend gedrosseltem Tempo fuhren wir zum Li Phi Wasserfall, dem am Wasservolumen gemessenen groessten Wasserfall ganz Suedostasiens. Auf einer gigantisch grossen Flaeche donnert hier tonnenweise Wasser zwischen den schwarzen Felsen hinab. Ein Stueckchen nach den Wasserfaellen gab es sogar einen kleinen Sandstrand und so goennten wir uns eine angenehme Abkuehlung im Wasser des Mekongs. Zum ersten Mal seit langer Zeit begann es zu Regnen und hoerten weit entferntes Donnergrollen. Schnell riss die Wolkendecke jedoch wieder auf und die Sonne brannte unablaessig vom Himmel. Zueruck in unserem Bungalow goennten wir uns einen verspaeteten Mittagsschlaf in der Haengematte und beobachteten die 2 Regenbogen die sich weit ueber den Mekong spannten.
Obwohl unsere hollaendischen Freunde von ihrer Kajaktour erschoefpt waren, wollten wir unseren letzten gemeinsamen Abend geniessen. Wir schlugen uns in unserer Stammbar die Baeuche voll, schwelgten in Erinnerungen und tranken Lao Beer. Das zuvor weit entfernte Donnergrollen kam immer naeher und bald setzte ein ueberaus heftiger Regen ein. Der Himmel schien sich ganr nicht dafuer zu interessieren, dass heute eigentlich das Fest zum Ende der Regenzeit gefeiert wurde und schon bald bildeten sich Knoecheltiefe schlammige Pfuetzen. Irgendwann machte die Bar dicht und wir wurden erbarmungslos in den Regen entlassen. Barfuss und mit schlammbedeckten Fuessen erreichten wir unser Bungalow, wo wir uns nach einer tollen Woche zu viert von Tom und Martijn verabschieden mussten. Sie hatten die Insel bereits frueh Morgens verlassen, als wir am naechsten Tag unser allerletztes Fruehstuck am Flussufer goennten, bevor auch wir ein Boot bestigen um uns auf den Rueckweg nach Pakse zu machen.
Gestern Nachmittag waren wegen dem Fest die Strassen in Pakse immernoch Rammelvoll und es gab ueberall Marktstaende. Wir assen den wohl schaerfsten Papayasalat mit heissem Stickyreis und tranken in einem gemuetlichen Cafe einen Icecoffee, gebrueht aus lokalem Bolavenkaffeebohnen. Spaet Abends goennten wir uns abermalsein hervorragendes Rindsfilet und uebernachteten in einem verhaeltnismaessig sehr teueren Hotel, was sich hingegen zum koestlichen Filet ueberhaupt nicht bezahlt machte.
Heute Morgen konnten wir ganz ohne Umstaende unseren Pass mit verlaengertem Visum beim Polizeiposten abholen, bevor heute Nachmittag die lange lange Busfahrt nach Bangkok beginnt wo ich am Samstag Nicole am Flughafen erwarten werde.








 






 


Samstag, 27. Oktober 2012

Luang Prabang 2.0, Vientiane, Kong Lo, Tha Khek und Pakse

Sawadee! Wir melden uns aus dem Sueden von Laos und haben jede Menge zu erzaehlen denn die letzten Tage sind wir unheimlich viel unterwegs gewesen.

Wir verbrachten noch einen gemuetlichen Tag in Luang Prabang, assen am Flussufer, erkundeten neue Stadtteile um schlussendlich den Hausberg zu erklimmen ( mit wunderbarer Aussicht auf den Mekong und die Stadt) und noch am selben Abend den Bus nach Vientiane zu besteigen. Wir hatten den VIP Sleeping Bus gebucht der sich auch wirklich als Sleeping Bus entpuppte:  es erwarteten uns Doppelstoeckige Bettreihen, Kissen und Decken. Waeren die Betten nich auf die deutlich kleineren asiatischen Kunden zugeschnitten gewesen heatte man vieleich sogar wirklich gut schlafen koennen. So rumpelten wir im halbschlaf durch die kurvenreiche Strasse, assen um 2 Uhr Nachts eine Suppe irgendwo im Nirgendwo und erreichten nach 10 Stunden Fahrt die laotische Hauptstadt Vientiane. Ein Tuktuk brachte uns vom Busbahnhof ins Stadtzentrum und kurze Zeit Spaeter hatten wir schon im Hotel eingecheckt und goennten uns ein fantastisches Fruehstueck in der JaMa Bakery. Warme Zimtschnecken mit fluessigem Zuckerguss, ein Gaumenschmaus!

Die hektische, ueberfuellte und heisse Hauptstadt haben wir kaum erkundet. Nach einem kleinen Rundgang hohlten wir etwas Schlaf nach und erholten uns im Hotel. Abends schlenderten wir der Promenade am Mekong entlang, vorbei an allerlei Staenden und Kirmesbuden.
Tags darauf verliessen wir Vientiane wieder, zusammen mit zwei sympathischen Hollaendern die im gleichen Hotel untergekommen waren. Nach einigen Stunden und  etlichen Zwischenhalten verliessen wir die Hauptstrasse und schlaengelten uns die Serpentinen in ein grosses, gruenes und von Bergen umrandetes Tal hinab. Weitere Stunden vergingen und mit gerademal 3 Stunden Verspaetung ereichten wir Kong Lo, ein winziges aber niedliches Dorf kurz vor Anbruch der Daemmerung. Die liebenswuerdige Familie welche das Hotel leitete bekochte uns im anliegenden Restaurant und wir schmiedeten zusammen mit den Hollaendern Martijn und Tom Plaene fuer den naechsten Tag. Der Besuch von der sagenumwobenen Kong Lo Hoehle war geplant und so standen wir frueh Morgens auf und nach einem guten Fruehstueck ging es schon los. Gerademal 1 km weiter kauften wir Tickets, wurden mit Schwimmwesten ausgeruestet und folgte den 2 Guides in die Hoehle. Bereits nach wenigen Metern stiegen wir in ein langes und extrem flaches Longtailboot und brausten der Dunkelheit entgegen. Die angenehm kuehle Luft roch ein wenig moderig und schon bald war es so stockdunkel, dass nur unsere Stirnlampen als Lichtquelle dienten und die hoehlenwaende in ein gruseliges Licht tauchten. Teilweise ist die Decke so niedrig, dass man sich beinahe ducken will, kurz darauf ist die bis zu 100m hohe hoehlenwand kaum zu erkennen und man fuehlt sich wie im Hauptschiff einer riesigen Kathedrale. Das Wasser ist so flach, dass sich darin die Waende und der Lichtschein  spiegeln und wird nur von aus dem Wasser ragenden Felsen durchbrochen die wie Zaehne in einem gigantischen Maul wirken. Ab und zu sieht man eine Fledermaus vorbeiflatteern aber ansonsten scheint die Welt still zu stehen. Das einzige Geraeusch ist der laute Motor des Bootes und als wir an einer kleinen Landzunge ankommen und von Bord gehen verstummt auch dieses. Vorbei an hunderten kleinen und grossen Stalagmiten und Stalaktiten die von Scheinwerfern beleuchtet werden wandern  wir immer weiter in die Hohle hinein. Nach einiger Zeit steigen wir wieder auf das bereits vorausgefahrene Boot und brausen wieder durch die Dunkelheit. Ganze 7.5 Km lang, bis zu 50m breit und 100m hoch ist der gigasntische Hoehlenkomplex. Etwas spaeter muessen wir wieder aussteigen, das Wasser ist zu flach und nur ein Guide faehrt mit roehrendem Motor ueber die kleine Stromschnelle und man hoert das Boot ueber den Untergrund knirschen. Kaum wieder im Boot kommt die Ueberraschung, als wir auf der anderen Seite des Berges aus der Hoehle hinausfahren und von der Sonne geblendet die Augen zusammenkneifen muessen. Wir wussten nicht, dass die Hoehle wohl eher ein langer Tunnel ist, sind aber froh ueber den kleinen Zwischenstopp im Schatten der Baeume. Etwas spaeter geht es wieder zurueck in die Hoehle, diesmal fahren wir alle die Stromschnelle hinab, wir schrammen ueber den Boden und es lauft jede Menge Wasser ueber den flachen Bootsrand. Allgemein fuehlt man sich beinahe wie Indiana Jones, zum Glueck fehlen fiese versteckte Fallen und nach knapp 2 Stunden sehen wir zum zweiten Mal den immer heller werdenden Lichtschimmer und schlussendlich spuckt uns die Hoehle wieder ins farbige Leben zurueck. "The mother of all Caves"wie unsere niederlaendischen Freunde sagen, war wirklich ein abendteuerliches Vergnuegen und wird uns noch lange in Errinerung bleiben.
Zurueck im Hotel wollten wir mit dem Tuktuk in die naechstgelegene Ortschaft fahren um von dort aus noch am selben Tag moeglichst weit nach Sueden zu reisen. Allerdings kam alles anders als geplant. Geschlagene 2 Stunden warteten wir bis ueberhaupt ein Tuktuk ueber die verlassene Strasse kantterte und uns mitnahm. Hungrig goennten wir uns am fruehen Nachmittag unser Wohlverdientes Mittagessen nur um dann zu erfahren, dass der naechste Bus erst am kommenden Morgen abfahren wuerde. Wir fanden gluecklicherweise ein Turisteninformationscenter etwas ausserhalb der kleinen Stadt und man erklaerte uns, dass irgendwann wohl noch ein Sammeltaxi zur Hauptstrasse fahren wuerde. Wir sassen am Strassenrand und hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben ueberhaupt irgendwohin zu kommen, als ein grosser Bus vorbeifuhr und auf unser heftiges Winken reagierte. Was fuer ein Glueck! Der Bus war komplett Leer, klimatisiert, mit Liegesitzen ausgestattet und bereit uns fuer je 6 Franken nach Tha Khek der naechstgelegenen Stadt mitzunehmen. Ein paar Stunden spaeter kamen wir an und verbrachten einen gemuetlichen Abend am Lagerfeuer im Hotelinnenhof.

Am naechsten Morgen sind wir extra frueh aufgestanden um den einzigen klimatisierten Bus gen Sueden nach Pakse zu nehmen. Natuerlich musste genau dieser ausfallen und so warteten wir ueber 2 Stunden auf den normalen local Bus, ohne Klimaanlage und mit etlichen Zwischenstopps. Schlussendlich verbrachten wir 8 Stunden im bruehend heissen und stickigen Bus, hielten an zig Orten und erreichten total erschoepft Pakse als es bereits dunkel war. Wir checkten zusammen mit den Hollaendern im gleichen Hotel ein und nach einem Abendessen am Mekongufer fanden wir den wohl einzigen Club von Pakse. Zur lauten Musik und dem wummernden Bass tranken wir warmes Bier mit jeder Mennge Eiswuerfel. Wieso das Bier hier warm ist haben wir nicht herausgefunden aber irgendwie gewoehnt man sich daran und schlussendlich hatten wir  als einzige Touristen einen tollen Abend im King Club.

Den naechsten Tag gingen wir gemuetlich an, lange schlafen, Fruehstueck mit Tom und Martijn und zwei Besuche bei der Polizei um unser Visa um ein paar Tage zu verlaengern. Abends goennten wir uns ein Essen auf der Dachterasse eines verhaeltnismaessig schicken Hotels und assen zum wirklich allerersten mal seit 2 Monaten richtig leckeres Rindfleisch. Das Filet war ein echtes Filet und weder klein, zaeh, trocken wie ein Schuh oder zerschnitten, so wie wir es von den spaerlichen Versuchen unsere Lust auf richtiges Fleisch zu stillen, kannten. Nach dem fantastischen Essen landeten wir wieder im King Club und tranken jede Menge warmes Bier mit Eis.Wie bereits Tags zuvor machte auch Heute der Laden um 24 Uhr dicht. Ab 23.30 laeuft ploetzlich nurnoch Schnulzenmusik und kurz darauf wird das Licht angemacht damit man moeglichst bald verschwindet. Wir wollten uns auf dem Heimweg noch ein letztes Bier goennen und fanden tatsaechlich noch eine offene Bar was hier in Pakse nach Mitternacht beinahe unmoeglich ist. Es war eine Geburtstagsfeier im gange und schnell hatten wir 20 neue Freunde und wurden foermlich genoetigt auf das Wohl des Geburtstagskindes jede Menge Whiskey zu trinken. Wir verbrachten einen super Abend und nach einem naechtlichen Besuch beim Nudelsuppenstand landeten wir schlussendlich dochnoch irgendwie in unseren Betten.
Am naechsten Morgen wurden wir durch lautes Klopfen an der Tuere geweckt, es war 8 Uhr Morgens viel zu frueh fuer einen klaren Kopf aber wir hatten nunmal tags zuvor eine Tour ins Bolaven Plateau gebucht die eigentlich schon um 7 Uhr beginnen sollte.

Auch die hollaender hatten gnadenlos Verschlafen aber schlussendlich sassen wir alle mit dickem Schaedel im Minivan und lachten ueber schlechte Witze. Die Tour verband die Besuche von 3 Wasserfaellen mit Kaffee und Teeplantagen und endete mit der Besichtigung von einem einheimischen Dorf. Wir badeten unter dem gigantischen Wasserfall im eiskalten Wasser, probierten  lokalen Gruentee, assen Picknick am Flussrand und hoerten uns Wissenswertes ueber die laotischen Ureinwohner an. Trotz Katerstimmung hatten wir einen lustigen und erlebnisreicheen Tag und probierten schlussendlich noch die beruehmte Stinkefrucht Durian. Iiiiigiitt, abartig wiederlich aber eine weitere Erfahrung auf unserer langen Reise.