Samstag, 20. Oktober 2012

Chiangmai 2.0, Mekong Flussfahrt und Luang Prabang

Hallo ihr Lieben!
Diesmal melden wir uns aus dem Norden Laos und haben wieder jede Menge zu berichten!
Unser letzter Tag in Chiangmai war vollgestopft mit allerlei Aktivitaeten. Wir sind noch vor Sonnenaufgang aufgestanden, nichteinmal das Hotelpersonal war wach und so mussten wir bis 6.30 Uhr in der Hotellobby warten, bis ueberhaupt das Tor geoffnet und den Roller ausgehaendigt hat.
Kurz Volltanken und los gehts! Quer durch den Morgenverkehr von Chiangmai fuhren wir Richtung Nordwesten aus der Stadt hinaus.
Am Strassenrand konnten wir beobachten wie die Einheimischen den Moenchen Almosen in Form von Essen in ihre Schalen legten und sich alte Leute vor den jungen Novizen und Moenchen verbeugten. Sobald wir Chiangmai verlassen hatten, begann die Strasse sich den 1100m hohen Berg hinaufzuschlaengeln. Gluecklicherweise war die Strasse in einem guten Zustand und so kurvten wir in unseren Fleecejacken den Berg hinauf.
Bei einem kurzen Zwischenstopp am Aussichtpunkt konnten wir leider wegen des vielen Nebels nur sehr wenig von Chiangmai erkennen und so schwangen wir uns kurz darauf wieder auf das Motorbike und duesten weiter. Ca 30km spaeter erreichten wir den Fuss von Doi Suithep der groessten Tempelanlage der Region. Ueber eine unendlich lang wirkende Treppe, flankiert von zwei Schlagenwesen namens Nagas, stiegen wir der Spitze entgegen. Oben angekommen belohnten wir uns mir einem schoen heissen Kaffee bevor wir unsere Schuhe auszogen und das Innere betraten.
Wunderschoene goldene Tuerme und Schirme, beeindruckend verzierte Saeulen, riesige Gongs und dazwischen Dutzende Moenche die mit den Einheimischen zusammen in das Morgengebet vertieft waren. Ihr Singsang begleitete uns auf unseren leisen Schritten und wir trauten uns kaum zu fluestern.
Bei unserem Abstieg kamen uns die ersten Touristenscharen bereits aus ihren Reisecars gestroemt und wir brausten schnell davon. Die Strasse wurde immer steiler und enger. Aus 3 Spuren wurde ein kleines holpriges Straesschen das sich kurvenreich an den Berghang schmiegte. Schliesslich erreichten wir ein kleines Dorf dessen Hauptstrasse beidseitig von winzigen Geschaeften gesaeumt waren in welchen man billigen Schmuck und allerlei Kleider erstehen konnte. Wir machten eine kleine Rundtour durch die schoenen Blumengaerten und an den Marktstaenden bevor wir bereits wieder los mussten!
Zurueck ueber die breiter werdende Strasse am Tempel vorbei schlaengelten wir uns wieder nach Chiangmai hinab. Die morgendliche Kaelte wich der ueblichen Hitze und als wir puenktlich wie eine Eieruhr um 10 Uhr unser Guesthouse erreichten brannte die Sonne bereits unbarmherzig vom Himmel hinab.
Tags zuvor hatten wir uns kurzfristig fuer einen Massagekurs entschieden. Urspruenglich wollten wir ja einen Meditationskurs machen allerdings dauern diese mindestens 3 Tage und unser 30 Tage Visa war bereits kurz vor seinem Ende. Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht!
Unsere ueberaus sympathische und beinahe perfekt Englisch sprechende Lehrerin zeigte und in den folgenden 5 Stunden die grundlegenden Techniken der thailaendischen Oelmassage.
Abends probierten wir abermals einige aussergewoehnliche Nordthailaendische Gerichte aus und besiegten auf dem lokalen Markt auch das letzte bischen Hunger.
Kurz nach 21 Uhr hatten wir es uns auf ein paar Stuehlen bequem gemacht und verfolgten mit einer Mischung aus Neugierde, Faszination und Schrecken einen Muay-Thai Boxingabend. Von insgesamt 6 Kaempfen wurden 3 durch K.O entschieden. Vor dem Kampfbeginn erfolte jedes Mal eine kleine Zeremonie und die Kaempfer verbeugten sich in allen Himmelsrichtungen. Zwischen den Runden wurden sie wiederum von einer ganzen Mannschaft aufgepaeppelt, massiert und gedehnt. Beim Kampf selbst wurden spektakulaere Angriffe oder Ausweichmanoever beklatscht und man hoerte jede Menge Oooouhs und Aaaahs vom Publikum. Allen voran die Trainer, die mit Haenden und Fuessen ihren Schuetzlingen versuchten Anweisungen zu geben. Bemerkenswert war, dass sich der Gewinner oftmals noch selbst um seinen K.O geschlagenen Gegner kuemmerte um dann dem feindlichen Trainer die Hand zu schuetteln.
Konnte der Verlierer sich ein wenig spaeter wieder vom Boden erheben, bekam er meistens sogar mehr Applaus vom Publikum und verschwand dann trotzdem mit gesenktem Haupt und auf wackligen Beinen den Ring.
Ein Highlight des Abends war der Funfight. Sechs eher unsportlichen Boxern wurden die Augen verbunden und kurz darauf stuerzten sie sich wagemutig in den Kampf. Jeder gegen Jeden, wild in der Luft herumfuchtelnd stolperten sie durch den Ring. Manchmal haben sie wohl unter der Bandage hindurchgeschaut denn einige Treffer waren unglaublich praeziese. Der Schiedsrichter schob und schubste die herumirrenden Kontrahenten in die richtige Richtung wurde allerdings oft selbst Opfer der blinden Schlaege. Niemandem wurde ernsthaft wehgetan und das Publikum amusierte sich praechtig besonders dann, wenn der Schiri auf die Muetze bekam.







  

Kurz darauf war der Spuk vorbei und der Regen wurde schwaecher bis wir uns schlussendlich wieder hinaustrauten. Allerdings war mittlerweilen dieDaemmerung herangebrochen und es gab sowieso nur wenig zu sehen.
Am naechsten Morgen ueberquerten wir mit einem Longtailboot den Mekong und machten unsere ersten Schritte auf laotischem Boden. Wir wurden von einm Ort zum naechsten transportiert und als jeder aus der Gruppe seine benoetigten Stempel im Pass hatte ging es gegen Mittag endlich weiter. Knapp hundert Leute machten es sich auf einem langen schmalen Boot so gemuetlich wie moeglich. Die sechsstuendige Fahrt nach Pak Beng begann und kurze Zeit spaeter war das erste Lao Beer getrunken, die ersten Freundschaften geschlossen und die meisten in Gespraeche ueber ihre bisherige Reise und bevorstehenden Ziele vertieft. Vorbei an schwimmenden Kindern, kleinen Huetten den wunderschoenen Karstbergen und schwarzen Felsen schipperten wir den Mekong hinab.
Kurz vor Anbruch der Nacht erreichten wir das verregnete Pak Beng. Wir quartierten uns in einem hinutergekommenen Guesthouse mit schiefem Boden und dreckigen Betten ein. Auch das Abendessen war unspektakulaer und der Preis ueberzogen. Allerding hat Pak Beng auch keinen besonders guten Ruf und kaum ein Reisender bleibt laenger als die obligatorische eine Nacht.
Dank der laotischen Gemuetlichkeit die sich mit unserem eng gesteckten Zeitplan sehr schlecht vertraegt haetten wir beinahe unser Boot verpasst. Gluecklicherweise hatten sie die 3 Boote des Vortages auf 2 zusammengelegt. Dadurch war das zweite Boot bereits ueberfuellt und die restlichen 10 Passagiere beklagten sich ueber die nicht vorhandenen Sitzplaetze. Das rettete uns vor einer weiteren Nacht in Pak Beng und als kurze Zeit spaeter weitere Sitzreihen herbeigetragen wurden und sich diesmal weitaus mehr Leute auf das Boot gequetscht hatten ging es los.












Nach weiteren 7 Stunden auf dem Mekong erreichten wir abends Luang Prabang. Diese Stadt gefiel uns von Anfang an. Wunderschoene Tempel, kleine Straesschen, eine gemischte Architektur die Frankreich und  Asien verbindet und das alles flankiert von zwei gigantischen Fluessen zu beiden Seiten. Man kann hier wunderbare Ausfluege zu  gigantischen Wasserfaellen und  mit Buddhastatuen gefuellten Hoehlen direkt am Mekong machen. In der Stadt selbst locken unzaehliche Cafes und Restaurants direkt am Fluss oder Nudelsuppen-, Crepes- und Fruchtshakesstaende entlang der Strassen. Jeden Morgen und Abend gibt es einen riesigen Markt mit dem von uns so heiss geliebtem Markt Buffet. Hier kann man sich fuer 1.20 Fr den Teller mit unzaehligen Speisen fuellen und anschliessend mit Fleisch vom Grill und einem kalten Lao Beer geniessen.
Mit 6 anderen Reisenden die wir auf dem Boot kennengelernt hatten unternahmen wir die letzten 2 Tage Ausfluege zu Ebendiesem Wasserfall und der Tham Ting Hoehle.  Wir badeten im kalten Wasserfall und schwangen uns sogar an ein Seil geklammert von einem Baum hoch ueber das Becken bevor man mit einem lauten Klatschen untertaucht.
Bislang wurden wir in Luang Prabang vom Regen verschont, dafuer schmelzen wir foermlich in der sengenden Hitze und das obwohl demnaechst hier die Winterzeit beginnt…
Abends macht ab 11 Uhr die ganze Stadt dicht und abgesehen von ein paar versteckten Orten sind die Strassen leergefegt und die Haeuser bis zum naechtsen Morgen und somit dem Ende der Sperrstunde verschlossen.
Heute wurden wir zeuge wie man westliches Essen mit der laotischen Kueche verbinden kann. Das Lao Style Sandwich ist gefuellt mit jeder menge frischem Gemuese, scharfen Saucen, Tofu, Ei und sonnengetrocknetem Schweinefleisch welches aus solch feinen Fasern besteht, dass es wie verfilzte Haare aussieht. So komisch es Aussieht und so eigenartig das Fleisch alleine auch schmeckt- eine herrliche Kombination. En Guete!
















 
 





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