Freitag, 9. November 2012

Bangkok 2.0, Siam Reap und Koh Chang



Zum allerletzten Mal möchte ich euch von unserer grossen Reise berichten. Die vergangenen Tage waren wir viel unterwegs und unsere Pässe haben auch ein paar weitere Stempel bekommen.
Nach unserem Blogeintrag in Pakse verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Laos und bestiegen den Bus nach Bangkok. Wir hatten deutlich mehr Zeit als ursprünglich geplant in Laos verbracht und somit neben unzähligen Eindrücken und Erlebnissen auch die laotische Gastfreundschaft ins Herz geschlossen. Lao Beer, sticky Rice und den extrascharfen Papaya Salat, auch euch werden wir schmerzlich vermissen.
Nach einer unspektakulären Busfahrt erreichten wir gegen 4 Uhr morgens Bangkok, liessen uns per Taxi ins Backpackerviertel rund um die Kao San Road chauffieren und machten uns auf die Suche nach einem Hotel. Nachdem wir einige Hotelportiers aus ihrem Tiefschlaf gerissen hatten, um dann wegen zu hohen Preisen oder ausgebuchten Zimmern wieder weiterzuziehen, fanden wir schlussendlich doch noch eine Unterkunft. Wir holten noch ein wenig verpassten Schlaf nach um endlich im zweiten Anlauf den Statetower mit seiner Skybar zu besuchen. Waren wir letztes mal mit ärmellosem Shirt, verschlissenen Hosen und ausgelatschten Flip Flops bereits am Eingang gescheitert, waren wir heute besser vorbereitet. Trotz 30 Grad schlenderten wir, ich in Jeans, geschlossenen Schuhen und mit ausgeborgtem Hemd, Jeanette mit Sommerkleid, Seidenschal und dezentem MakeUp diesmal ohne Probleme an der Kleiderkontrolle vorbei. Ueberall wurde man uebermaessig freundlich begruesst und schon brausten wir mit dem Lift in den 65 Stock.
Hier Oben konnte man, zusammen mit den Schoenen, den Reichen und all denen die es sich zumindest fuer einen Abend leisten konnten, einen Cocktail schluerfen und dabei die umwerfende Aussicht auf die naechtliche Skyline von Bangkok geniessen. Weit ueber all dem Laerm, Schmutz und der fuer Bangkoks Strassen typischen Hektik war es angenehm ruhig und man blickte wie ein Koenig auf sein Land herab. Wir ignorierten, dass wir fuer den Preis von einem Cocktail eine ganze Woche lang in Chian Mai im Hotel haetten wohnen koennen und liessen uns von der Umgebung verzaubern.
Tags darauf machte ich mich auf den weg zum ueberraschend kleinen Flughafen von Bangkok. Hier kann man auf 4 gigantischen Bildschirmen die ankommenden Passagiere beobachten und vor lauter hin und herswitchen zwischen den Bildschirmen uebersah ich Nicole und so kam es, dass ich derjenige war der ueberrascht wurde, als sie ploetzlich vor mir stand. Wir verbrachten eine weitere Nacht in der Hauptstadt bevor wir am naechsten Morgen von einem Minivan abgeholt.
Kurz vor der Grenze wurde und von der thailendischen Reisefirma ein ueberteuertes Visum fuer Kambodscha organisiert (es war Wochenende und daher nicht moeglich dies von Bangkok aus zu machen) bevor es weiter ins Niemandsland zwischen den Grenzen ging. Es folgte ein Spiessrutenlauf in der brennenden Mittagssonne. Von einem Checkpoint zum naechsten, hier warten, dort warten,  kurz Busfahren und wieder warten. In Kambodscha angekommen wechselten wir dummerweise zu einem schlechten Kurs Geld, obwohl das gar nicht neotig gewesen waere- in Kambodscha kann man ueberall in US Dollar bezahlen. Schon der zweite Backpacker Fauxpas nach dem Visum, eindeutig kein guter Tag! Nach 13 Stunden erreichten wir endlich Siam Reap, checkten im naechstbesten Hotel ein und goennten uns dann leckeres Essen und ein paar Drinks. Die Stadt selbst ist ein Touristenmekka, ueberall Maerkte, Souvenirshops, Restaurants, Bars und Massagesalons aber dennoch birgt sie mit ihren alten Villen und dem schoenen Fluss einen gewissen Charme.
Noch am selben Abend reservierten wir unser persönliches TukTuk für den kommenden Tag. Kaum aufgestanden, sassen wir bereits schon hinter unserem Fahrer und knatterten zu den nahegelegenen Ruinen von Angkor Wat. Obwohl der Tag noch Jung war, zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite und brannte unbarmherzig vom Himmel herab. Wir lobten unsere Faulheit als wir eine Horde schwitzender Touristen auf ihren Fahrrädern überholten und uns der Fahrtwind angenehm die Haare zerzauste.
Bald schon erreichten wir die erste imposante Brücke verziert mit vielen zerbröckelnden Steinstatuen.   Es folgten Hunderte gigantische Bauwerke, riesige steinerne Gesichter, filigrane Wandfresken und immerwieder riesengrosse Steinstufen begleiteten uns den ganzen Tag. Es gab so viel zu sehen, schon bald wusste man nicht mehr wo man zuerst hinschauen sollte und so kletterten wir von einer Ebene zur nächsten und von einem Wunderwerk zum anderen. De Tuktukfahrten zwischendurch waren eine willkommene Erfrischung, dem Sonnendach und Fahrtwind sei Dank. Einfach nur nervig hingegen waren die aufdringlichen Getränke und Souvenirverkäufer die an jeder Ecke auflauerten.
Abends konnten wir von einem kleinen Berg aus den Sonnenuntergang beobachten. Zusammen mit Hunderten von drängelnden asiatischen Touristen schauten wir zu wie die Sonne endlich hinter dem Horizont versank.
Ein Abendessen, eine Massage, einige Drinks und wenige Stunden Schlaf später sassen wir bereits wieder im TukTuk und brausten durch die Nacht. Der Sonnenaufgang über Angkor Wat war unser Ziel und dieses Mal wurden wir auch belohnt. Die Sonne schob sich langsam über den Horizont, vertrieb die Nacht und Tauchte die Welt in ein wunderschönes Licht.
Wir nutzen die morgendliche Frische und legten nach einem kurzen Stopp fürs Frühstück auch schon gleich mit der nächsten grossen Tempeltour los. Kurz vor Mittag hatten wir auch schon alle Punkte auf unserer Route abgeklappert und keiner von uns wollte die letzte riesige Steintreppe mit ihren extrem hohen Stufen erklimmen. Angkor Wat mag noch so schön, spektakulär und imposant sein, wir hätten genug gesehen! Die kurze Nacht machte sich immer stärker bemerkbar und so waren alle glücklich als wir uns kurz vor Mittag auf den Weg zurück  ins Hotel machten. An diesem heissen Tag war unsere Sehnsucht nach dem Meer so gross, dass wir kurzerhand beschlossen für die letzte Nacht in ein neues Hotel umzuziehen und zwar eines mit einem Pool!
Es war herrlich sich im kalten Wasser von den Strapazen der letzten Tage zu erholen. Doch kaum hatten wir es uns auf den Sonnenliegen bequem gemacht zogen finstere Wolken auf und kurz darauf begann es zu regnen. Was für ein Timing...
Jeanette fasste den Entschluss doch noch nach Phnom Phen, der Hauptstadt Kambodschas, einen Besuch abzustatten während Nicole und ich kurzfristig einen Bus zurück nach Thailand buchten. 
Wir verbrachten einen gemütlichen aller allerletzten Abend zusammen in Siam Reap bevor sich am nächsten Morgen endgültig unsere Wege trennten.
Nicole und ich durften abermals die Schattenseiten des Grenzübergangs der beiden Länder auskosten und preisen dafür jetzt umso mehr die Sonnenseiten Thailands. Wir geniessen momentan aus vollen Zügen die Annehmlichkeiten Koh Changs, einer kleinen Insel in der Nähe der Grenze. Ein kleines Bungalow, ein gemietetes Motorrad, wunderschöne Sonnenuntergänge im Meer, den Strand um die Ecke und das nächste Restaurant wie auch jede Menge Bars nur ein Steinwurf entfernt. Hier kann man es sich wirklich gut gehen lassen und das werden wir auch!

Wie jede gute Geschichte hat auch diese leider ein Ende und das ist bereits gefährlich Nähe gerückt. Danke fürs Lesen. Danke an alle bereisten Länder für die Schätze die sie für uns bereitgehalten haben. Einen schönen Gruss an alle Menschen die wir kennenlernen durften und auch an alle die Zuhause geblieben sind und an uns gedacht haben. Zum Schluss noch ein ganz besonderes Dankeschön an Jeanette die sich zwei Monate lang mit mir in jedes Abendteuer gestürzt und sowohl meine guten wie auch schlechten Launen ertragen hat.















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