Samstag, 13. Oktober 2012

Bangkok und Chiangmai

Wir melden uns aus dem Norden Thailands zurueck. Nach unserer Erkundungstour durch Bangkok hatten wir nur eine kurze Nacht um uns von den Strapazen zu erholen, bevor uns ein wahrer Shoppingmarathon im Floating Market ausserhalb von Bangkok erwartete. Kurz nach Tagesanbruch wurden wir mit ueblicher Verspaetung von einem Minivan eingesammelt, welcher uns aus Bangkok heraus in ein kleines Staedtchen brachte. Von hier aus ging es mit dem Longtailboot weiter zum Floating Market. Dieser Markt liegt an einem Fluss, den hollaendischen Grachten sehr aehnlich, und ist beidseitig von Marktstaenden gesaeumt. Auf dem Fluss selbst wimmelt es von kleinen Booten, von welchen aus kleine Accessoires, Mitbringsel oder auch Essen verkauft wird.
Mit dem Paddelboot wurden wir durch das Gedraenge bugsiert. Vorbei an den Marktbooten, unter Bruecken hindurch und an den Kreuzungen liessen sich kleinere Zusammenstoesse nicht vermeiden. Anschliessend hatten wir Zeit um den Markt zu Fuss zu erkunden und kamen reichlich bepackt wieder hinaus.
Nachmittags mussten wir Balast abwerfen, was so viel heisst wie unseren Rucksack ausmisten. Sachen die wir nicht weiterhin mitschleifen wollten und Beutestuecke von unseren frueheren Einkaufstouren wurden sorgfaeltig verpackt und befinden sich jetzt auf ihrer ganz persoenlichen Weltreise zurueck in die Schweiz.

Eine Stunde spaeter, mit kaum merkbar leichterem Gepaeck, mussten wir bereits Aufbrechen, denn der Nachtbus nach Chiangmai war bereits gebucht. Und so nahm das Dilemma seinen Lauf. Es haette ausgereicht, das Jeanettes IPhone entwendet wurde, allerdings merkten wir erst einen Tag spaeter dass noch weitaus mehr fehlte. Anscheinend hatte sich waehrend der zehnstuendigen Fahrt jemand im Gepaeckraum versteckt oder hineingeschlichen und die Rucksaecke durchwuehlt. Die meisten Wertgegestaende hatten wir bei uns allerdings sind Jeanettes US Dollar Geldreserven und anderes Bargeld wie auch der Tagesrucksack gestohlen worden.
In Chiangmai angekommen haben wir erstmal den verpassten Schlaf der letzten zwei Naechte nachgeholt um uns dann in die wunderschoene Altstadt zu begeben. Der aelteste Stadtteil ist von einem perfekt Quadratischen ehemaligen Burggraben und der nurnoch teilweise vorhandenen Stadtmauer umgeben. Innerhalb dieses riesigen Areals befinden sich viele wunderschoene Tempelanlagen, niedliche Restaurants und Cafes sowie jede Menge Marktstaende.
Nachdem wir uns mit der Nordthailaendischen Kueche vertraut gemacht hatten besuchten wir die groesste Tempelanlage. Wunderschoene geschnitzte Dachgiebel, Goldene Tuerme, beeindruckende Statuen welche die Eingaenge bewachen und kunstvoll verzierte Waende und Tueren vermischen sich zu einem filigranem und zugleich imposantem Gesamtbild.
Wir hatten die Moeglichkeit ein sehr interessantes Gespraech mit zwei Moenchen zu fuehren welchen in diesem Tempel leben. Sie erzaehlten uns von ihrem Leben als Moench mit allen Vor und Nachteilen und beschrieben uns ihren Alltag. Im Austausch beschrieben wir unser Leben in der Schweiz und erklaerten ihnen unseren Beruf. Lustigerweise hatten sie von niederlaendischen Reisenden erfahren, dass es Spacecakes, also Gebaeck mit Marihuana, gibt und angenommen dass wir als Baecker also solches herstellen. Nachdem wir dieses Missverstaendnis geklaert und ihnen von Brot und Schoggikuchen erzaehlten mussten wir zu unserem Schreck erfahren, dass man als Moench nur zwei Mal pro Tag Essen darf. Das Fruehstueck als wichtigste Mahlzeit um dem Koerper und dem Geist die noetigen Ressourcen bereitzustellen und ein Mittagessen fuer die koerperliche Arbeit am Nachmittag. Das verbotene Abendessen hat dementsprechend keinen Zweck und macht nur dick!
Ihre Speisen bestehen nur aus den Geschenken, welche sie Morgends von der lokalen Bevoelkerung geschenkt bekommen und ganz nebenbei muss man als Moench laeppische 227 Regeln befolgen.

Als es bereits dunkel war kauften wir im Night Bazar zwei Tagesruecksaecke, die wir am selben Abend mit dem Notwendigsten fuellten um Tags darauf gut ausgeruestet unseren 2 taegigen Dschungeltrekk zu starten. Ausserhalb von Chiangmai machten wir an einem kleinen Markt halt, wo unser Guide Lebensmittel fuer die naechsten Tage einkaufte. Eine kurze Fahrt spaeter gab es Mittagessen und hatten danach die Moeglichkeit auf dem Ruecken eines Elefanten einen Ritt duch Feld, Fluss und Schlamm zu erleben. Die Tierliebe kennt keine Grenzen und so wurde kurzerhand noch ein ganzer Bananenbund verfuettert.
Kurz darauf regnete es in Stroemen. Nur knapp konnten wir uns in das Auto retten und entkamen so der unfreiwilligen Dusche. Kaum hatte der Regen Nachgelassen begann unsere 9 koepfige Gruppe die Wanderung. An steilen Huegeln entlang kletterten wir ein bewaldetes Tal hinab. Mit der Zeit veraenderte sich die Vegetation und die langen Bambusroehre wichen Bananenbaeumen welche wiederum von riesigen lianenbewucherten Bauemen ueberragt wurden. Ueber duenne Bambusbruecken hinweg gelangten wir zu einem Wasserfall wo man ein wohlverdientes Bad im eiskalten Wasser nehmen konnte. Fuer die Wagemutigen gab es eine art steinerne Wasserrutsche den Wasserfall hinab- ein wahres Vergnuegen.

Auf der anderen Seite des Flusses begannen wir den Aufsteig auf der gegenueberligenden Seite des Tales und erreichten unser Nachtlager erst als es bereits schon dunkel wurde. Eine groesse Bambushuette diente unserer Gruppe als Schlafplatz und waehrend wir auf das Abendessen warteten wurde es immer kaelter, so dass wir das allererste Mal in Thailand frieren mussten und uns nach einer warmen Suppe sehnten. Gluecklicherweise wurden wir mit einem dampfenden Greencurry belohnt und muede vom anstrengenden Tag waren alle bereits frueh im Bett.
Wunderbar ausgeschlafen erwartete uns bereits Kaffee und Tee. Mit einem leckeren Fruehstueck im Bauch begannen wir unseren zweiten grossen Marsch. Gegen Mittag erreichten wir unseren Rastplatz von wo es mit dem Auto (Jeep mit Ueberdachter Ladefleache so dass sich bis zu 12 Personen hinten hineinquetschen koennen) zum naechten Zwischenhalt. Riverrafting war angesagt! Mit zweit Gummibooten und Paddel ausgeruestet stuerzten wir uns in die Fluten. Leider waren die heftigen Stromschnellen schnell ueberwunden und so verwandelte sich die restliche Fahrt in ein Rennen, dass immer oefter in einer Wasserschlacht ausartete. Vorbei an badenden Elefanten und Kindern paddelten wir in dem von den Regenfaellen braun gefaerbten Fluss abwaerts. Triefend nass erreichten wir unser Ziel um kurz darauf schon wieder auf dem Rueckweg nach Chiangmai zu sein.

Wir belohnten unsere Anstrengungen und Abendteuerlust mit einer herrlichen Massage und einem unglaublich grossen Abendessen. Sushi und Hot Pot ( Fondue Chinoise fuer Asiaten mit entsprechend angepassten Lebensmitteln) All you can eat fuer 11Fr pro Person, wer koennte da schon Nein sagen?

Ich hatte das Glueck abermals ausschlafen zu koennen waehrend sich Jeanette fruehmorgens schon im Yogakurs allen moeglichen Verrenkungen stellen musste. Spaeter erkundeten wir den Samstagsmarkt und berichten euch jetzt von unseren Erlebnissen um der heissen Mittagssonne zu entfliehen!

Heute goennten wir uns einen gemuetlichen Tag ohne viel Programm. Wir informierten uns ueber die Weiterreise nach Laos und faulenzten im Hotel.
Pflichtprogramm fuer heute war der Sonntagsmarkt. Niemals haetten wir geahnt von welch gigantischem Ausmass dieser in der Innenstadt gelegene Markt ist. Kilometerlange Strassenstrecken sind komplett fuer den Verkehr gesperrt und zu beiden Seiten wie auch in der Mitte reiht sich ein Verkaufsstand an den naechsten. Kleider, Souveniers, Kunsthandwerk und Essenstaende mit den aussergewoehnlichsten Gerichten betoeren die Sinne und verlocken dazu selbst wenn der Bauch schon schmerzt noch einmal etwas neues zu probieren. Geschlagene 4 Stunden sind wir durch die Menschenmenge gepfluegt und haben uns mit Schmuck, Kleidern, Schuhen, Souveniers und jeder Menge ausgefallener Speisen und Getraenken eingedeckt! Der einzig ruhige Moment war, als die thailaendische Nationalhymmne erklang. Der ganze Markt stand still, kein Wort wurde gesprochen es schien so als haette jemand sie Zeit angehalten. Kurz darauf endete die Hymmne und das geschaeftige Treiben nahm wieder seinen gewoehnten Lauf.
Chiangmai hat sich endgueltig einen Platz in unseren Backpackerherzen erobert und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.


























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